Weltweit einzigartiges Elektronenmikroskop für das Ernst-Ruska-Centrum
Weltweit einzigartiges Elektronenmikroskop für das Ernst-Ruska-Centrum
28. Juli 2025
Mit der Anlieferung des 2,5 Tonnen schweren Sockelteils des neuen Höchstleistungselektronenmikroskops hat der Aufbau einer neuen Generation hochspezialisierter Geräte am Neubau des Ernst-Ruska-Centrums (ER-C) begonnen. Es legt den Grundstock für das erste von sechs einzigartigen Elektronenmikroskopen, die in den nächsten Jahren im ER-C installiert werden.
Blick auf das angelieferte Sockelteil des neuen TransmissionselektronenmikroskopsCopyright: — Forschungszentrum Jülich / René Borowski
In den nächsten Tagen werden weitere Komponenten erwartet, die das Transmissionselektronenmikroskop komplettieren. Nach vollständiger Montage wird es eine Höhe von 5,5 Metern erreichen. „Das außergewöhnlich hohe Mikroskop steht zusammen mit seinem Equipment auf gut 70 Quadratmetern. Insgesamt drei Räume werden wir in dem Neubau mit dem Elektronenmikroskop und den dazugehörigen Geräten belegen“, so Dr. Thomas Heidler vom Institut für Strukturbiologie (ER-C-3), der das insgesamt 4,5 Tonnen schwere Mikroskop technisch betreuen wird.
Copyright: — Forschungszentrum Jülich / René Borowski
Da das Gerät so groß ist, wird es keine isolierende Verkleidung haben, wie man sie zum Beispiel vom Elektronenmikroskop PICO kennt. „Den Schutz, den diese ‚Verpackung‘ für die Mikroskope eigentlich liefert, müssen wir jetzt im Raum vorhalten“, so Heidler, der – wie alle im Institut – seit 2019 mit dem Neubau und dem geplanten Mikroskop-Park für das ER-C 2.0 beschäftigt ist.
Forschung Lebenswissenschaften
Das einzigartige Elektronenmikroskop wird für die Forschung in den Lebenswissenschaften genutzt werden, hier besonders in der in Entwicklung befindlichen Kryo Rastertransmissionselektronenmikroskopie (Kryo STEM). Zu den Besonderheiten gehört eine korrigierte Elektronensäule, mit der eine deutlich verbesserte Bildqualität und Auflösung erreicht werden soll. Statt einer sonst üblichen Kühlung mit Flüssigstickstoff gibt es hier zudem eine mit flüssigem Helium geladene kryogene Festkörperbatterie. „Damit wollen wir Molekularbewegungen verringern und die Einflüsse von Strahlenschäden an den biologischen Proben senken“, erläutert Heidler.
Das Transmissionselektronenmikroskop soll es möglich machen, neue Maßstäbe in der strukturellen Analyse biologischer Proben auf molekularer Ebene zu setzen. Das Instrument wird im Rahmen des Projekts ER-C 2.0 Wissenschaftler:innen auf der ganzen Welt zur Verfügung stehen.