Exzellenzen der Wissenschaft

Jülich, 14. September 2022 – Gleich fünf erfolgreiche Nachwuchswissenschaftler konnte Vorstandsvorsitzender Prof. Wolfgang Marquardt in diesem Jahr mit dem Exzellenzpreis des Forschungszentrums Jülich auszeichnen. Dr. Franz Nikolas Kaiser, Dr. Yurii Kutovyi, Dr. Tarini Prasad Mishra, Dr. Simon Rosanka und Dr. Fengshan Zheng nahmen den mit jeweils 5.000 Euro dotierten Preis am vergangenen Samstag im Rahmen der diesjährigen JuDocs-Feier entgegen.

„Als Forschungszentrum Jülich ist Exzellenz unser Anspruch. Diese messen wir auch an den Leistungen und der individuellen Entwicklung unserer Forschenden, deren Kreativität und Schaffenskraft maßgebliche Grundlage unserer wissenschaftlichen Exzellenz sind. Daher freue ich mich sehr, dass wir in diesem Jahr fünf Nachwuchswissenschaftler für ihre herausragenden wissenschaftlichen Leistungen mit dem Jülicher Exzellenzpreis auszeichnen dürfen“, so Wolfgang Marquardt in seiner Begrüßung.

Das Forschungszentrum vergibt den Exzellenzpreis seit 2009 an junge, international erfolgreiche Wissenschaftler:innen für eine herausragende, in wesentlichen Teilen in Jülich erstellte Dissertation und die entsprechenden Leistungen in der frühen Post-Doktorandenphase. Diese muss durch eine hochrangige Jury aus vier internen und vier externen Professor:innen sowie schriftliche externe Gutachten bestätigt werden. Mit den fünf in diesem Jahr Ausgezeichneten steigt die Gesamtzahl der Preisträger:innen auf 38.

Die Preisträger 2022

Dr. Franz Kaiser

Wie stabil sind Stromnetze, wie können ihr Aufbau und ihre Struktur bestimmt und verbessert werden? – Diese Fragen standen im Zentrum der Dissertation von Dr. Franz Kaiser an der Universität zu Köln. Der Physiker forschte dazu von 2018 bis 2021 am Institut für Energie – und Klimaforschung, Systemforschung und Technologische Entwicklungen (IEK-STE).

Die Gutacher:innen überzeugte in Kaisers Arbeit die Kombination von theoretischer Forschung und ihre Umsetzung in die Praxis. Besonders beeindruckt waren sie davon, dass der Nachwuchswissenschaftler seine Dissertation nach weniger als drei Jahren einreichen konnte. Inzwischen arbeitet Dr. Franz Kaiser als quantitativer Analyst für die Next Kraftwerke GmbH in Köln.

Dr. Yurii Kutovyi

Dr. Yurii Kutovyi studierte Physik in Kyjiw. Von 2016 bis 2020 arbeitete der Ukrainer als Doktorand am Jülicher Institut für Biologische Informationsprozesse – Bioelektronik (IBI-3). Dort entwickelte und implementierte er einen neuartigen Biosensoransatz für Nanobiosensoren, der neue Maßstäbe für die Point-of-Care-Diagnostik setzen und die Grenzen bisheriger Ansätze sprengen könnte. Dr. Kutovyi promovierte 2021 an der Technischen Universität Dortmund.

Der neuartige Biosensor wurde von Dr. Kutovyi entwickelt, gebaut und abschließend charakterisiert. Für diese Gesamtleistung bescheinigten ihm die Jury-Mitglieder ein umfassendes Spektrum an Kenntnissen und Fähigkeiten. Die Jury war nicht nur beeindruckt von der innovativen Idee des Nachwuchswissenschaftlers, sondern zudem fasziniert von dem hohen Anwendungspotenzial des modernen Biosensors, unter anderem im medizinischen Bereich.

Dr. Kutovyi forscht derzeit als Postdoktorand am Jülicher Peter Grünberg Institut (PGI-9) an den Themen Halbleiter-Nanoelektronik, Epitaxie und Quantenoptik.

Dr. Tarini Prasad Mishra

„Sehr originell und innovativ“ lautete das einstimmige Urteil der Exzellenzpreis-Jury zur Arbeit von Dr. Tarini Prasad Mishra. Der junge Materialforscher mit indischen Wurzeln arbeitete ab 2020 am Jülicher Institut für Energie- und Klimaforschung – Werkstoffsynthese und Herstellungsverfahren (IEK-1). Im Rahmen seiner Doktorarbeit an der Ruhr-Universität Bochum entwickelte er ein neuartiges und energieeffizientes Sinterverfahren zur nachhaltigen Herstellung von Werkstoffen.

Für diese Sintertechnologie bescheinigte die Jury dem Nachwuchsforscher herausragende Ergebnisse in Theorie und Praxis. Für seine wissenschaftliche Expertise wurde Dr. Mishra bereits 2019 mit dem Acta Student Award sowie 2022 mit dem Best Paper Award der Zeitschrift Journal of the American Ceramic Society ausgezeichnet. Inzwischen arbeitet er bei der Basic Materials Insights (BMI) Group der Beratungsgesellschaft McKinsey & Company in Düsseldorf.

Dr. Simon Rosanka

Das sogenannte Hydroxyl-(OH)-Radikal gilt als „Waschmittel der Atmosphäre“. Es sorgt dafür, dass sie sich selbst von vielen Schadstoffen reinigt. Dr. Simon Rosanka vom Institut für Energie- und Klimaforschung – Troposphäre hat in seiner Dissertation den Einfluss von sauerstoffhaltigen, flüchtigen organischen Verbindungen auf die Zusammensetzung der Atmosphäre untersucht – und damit auch einen bedeutsamen Beitrag zum Verständnis der Hydroxylchemie geleistet.

Mithilfe seiner Entwicklungen zur Darstellung von flüssigphasen-chemischen Prozessen in globalen Chemie-Transportmodellen konnte er insbesondere den Beitrag von Wolken als Senke für Ozon in der Troposphäre quantifizieren. Das verbessert atmosphärenchemische Vorhersagen: Ein wesentlicher Punkt für die Gutacher:innen, dem jungen Wissenschaftler, der 2021 an der Universität zu Köln promoviert wurde, den Exzellenzpreis zuzuerkennen.

Simon Rosanka wurde bereits im vergangenen Jahr mit dem renommierten Bernd Rendel-Preis ausgezeichnet. Der Atmosphärenwissenschaftler forscht inzwischen als Postdoc am Institut für Troposphäre.

Dr. Fengshan Zheng

Dr. Fengshan Zhengs Forschungsschwerpunkt liegt auf der hochauflösenden Elektronenmikroskopie elektromagnetischer Felder. Bis 2020 arbeitete er als Doktorand am Jülicher Ernst Ruska-Centrum für Mikroskopie und Spektroskopie mit Elektronen (ER-C). Im Rahmen seiner Promotion an der RWTH Aachen beschäftigte sich der Nachwuchswissenschaftler damit, aus zweidimensionalen elektronenmikroskopischen Messungen dreidimensionale Informationen über elektromagnetische Felder und deren Quellen zu gewinnen. Mithilfe dieses Verfahrens untersuchte er elektrische Ladungsverteilungen und topologische magnetische Texturen in nanoskaligen Materialien und Bauelementen.

Die Jury bewertete das von Dr. Zheng entwickelte Verfahren als „herausragend“ und „wissenschaftlich originell“ in Theorie und Praxis. Der innovative Wert des Verfahrens zeige sich darin, dass es nicht nur im Fachgebiet des Nachwuchswissenschaftlers, sondern auch in anderen Bereichen auf eine Vielzahl weiterer Fragestellungen angewandt werden könne, so die Jury. Inzwischen forscht Fengshan Zheng am Forschungszentrum Jülich zum Thema ultrahochauflösende Elektronenmikroskopie-Verfahren.

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Pressekontakt

Dr. Regine Panknin

Pressereferentin

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    Letzte Änderung: 22.09.2022