Blockgletscher-Permafrost: DFG-Forschungsprojekt zur hydrologischen Bedeutung in den Anden Argentiniens bewilligt
Im September 2015 wurde von der Deutschen Forschungsgesellschaft das Forschungsprojekt „Rock glacier permafrost in the Central Andes of Argentina (PermArg): regional distribution – ice content – hydrological significance“ bewilligt.
In den semiariden Anden entwickeln Blockgletscher imposante Permafrost-Landformen, die mehrere Kilometer Länge und bis zu 3 km2 Fläche einnehmen können. Das Untersuchungsgebiet in den Argentinischen Anden (30° bis 33°S) weist wahrscheinlich weltweit die höchste räumliche Konzentration von Blockgletschern auf, sodass sowohl die Anzahl als auch die Fläche von Blockgletschern dort größer ist als von Eisgletschern. Jedoch fehlen bisher lokale Studien, welche die Eisgehalte und deren saisonalen Veränderungen in Blockgletschern quantifiziert haben. Somit stellt die Quantifizierung der saisonalen und langfristigen Wasserspeicherkapazitäten den Kern des Forschungsprojektes dar, um die hydrologische Bedeutung von Blockgletschern zu erforschen. Dies ist von besonderer Bedeutung, weil die regionale Bewässerungslandwirtschaft unmittelbar vom Schmelzwasser der Gebirgsflüsse abhängt.
Hierzu werden auf der lokalen Skale in zwei hochalpinen Einzugsgebieten die saisonalen und langfristigen Wasserspeicherkapazitäten in Auftauschichten und Permafrostkörpern von Blockgletschern untersucht. Darauf basierend wird auf der regionalen Skale die räumliche Verbreitung von Blockgletschern sowie deren hydrologische Bedeutung in den semi-ariden bis ariden Argentinischen Hochanden evaluiert.
Das Forschungsprojekt PermArg wird von der AG Prof. Lothar Schrott durchgeführt und beinhaltet eine Doktorandenstelle (Christian Halla) sowie mehrere nationale und internationale Kooperationspartner, u.a. Dr. Dario Trombotto (IANIGLA, Argentinien) und Prof. Christian Hauck (Université de Fribourg, Schweiz). PermArg ist am 01.11.2015 gestartet und hat eine Projektlaufzeit von 3 Jahren.