Nachhaltige Landwirtschaft: Datengetriebene Lösungen
Jülicher Forschende nutzen Bioinformatik, um Pflanzengenome zu analysieren, das Landmanagement zu optimieren und widerstandsfähige Nutzpflanzen zu entwickeln.
Die Erforschung von Genomen sowie die Identifizierung neuer Gene und Enzyme sind wesentliche Aufgaben der Bioökonomie. Jülicher Bioinformatiker:innen verfügen über Expertise im Einsatz fortschrittlicher Bioinformatik und KI, um große und komplexe Daten in umfassendes Wissen für eine nachhaltige Zukunft zu transformieren.
Unsere neuen KI-Verfahren erweitern die Möglichkeiten, „intelligente Nutzpflanzen“ mit verbesserter Qualität und geringeren negativen Auswirkungen auf die Umwelt zu züchten.
Pflanzen sind eine zentrale Quelle für Biomasse, pharmazeutische Wirkstoffe sowie Nahrungs- und Futtermittel, während Mikroorganismen diese Biomasse in wertvolle Produkte umwandeln. Um diese biologischen Prozesse gezielt nutzbar zu machen, ist ein tiefgehendes Verständnis von Genomen, Stoffwechselwegen und mikrobiellen Gemeinschaften erforderlich.
Die Bioinformatik spielt hierbei eine zentrale Rolle. Sie ermöglicht die Analyse großer und komplexer Datensätze, um genetische Informationen auszuwerten, Stoffwechselprozesse zu modellieren und biologische Systeme zu optimieren. Die Untersuchung von Pflanzengenomen und Genfunktionen unterstützt die Züchtung klimaresistenter und ertragreicher Pflanzen. Gleichzeitig ermöglicht die Analyse der Biodiversität von Mikrobiomen und Biosynthesewegen in Mikroben und Pflanzen die gezielte Auswahl optimierter Stämme und Enzyme für die nachhaltige Produktion biobasierter Metabolite mit industriellen und pharmazeutischen Anwendungen.
Entwicklung von Algorithmen zur Untersuchung großer Mikrobiome, Pflanzengenome und Pan-Genome
Identifikation von Genen für die Züchtung resistenter und ertragreicher Pflanzen
Unterstützung bei der Identifikation von Enzymen und bioaktiven Wirkstoffen für industrielle Anwendungen
Analyse mikrobieller Gemeinschaften zur Bestimmung von Funktionen und Wechselwirkungen
Nutzung struktureller Enzyminformationen zur Vorhersage und Optimierung von Aktivität, Substratspezifität und Stabilität
Entwicklung von Algorithmen zur Analyse metabolischer Flüsse und zur Optimierung biosynthetischer Stoffwechselwege
Programmierung digitaler Zwillinge zur Simulation biologischer Systeme unter veränderten Bedingungen
Erstellung von Rechenmodellen zur Simulation von Bodenökosystemen und Wurzel-Boden-Interaktionen
Verwaltung großer biologischer Datensätze durch Verknüpfung und Bereitstellung in strukturierten Datenbanken
Entwicklung skalierbarer Cloud-Umgebungen für biologische Datenanalysen
Implementierung von Algorithmen zur Metagenomanalyse
Aufbau KI-basierter Modelle zur Vorhersage von Enzymfunktionen
KI zur Entschlüsselung neuer Genregulationscodes in Pflanzen
Die Bioinformatik am Forschungszentrum Jülich trägt entscheidend dazu bei, biologische Systeme besser zu verstehen und gezielt für nachhaltige Anwendungen nutzbar zu machen. Durch die Entwicklung innovativer Algorithmen, Modelle und Datenbanken werden zentrale Herausforderungen der Bioökonomie adressiert – von der klimaangepassten Pflanzenzüchtung über die Optimierung mikrobieller Produktionsprozesse bis hin zur Digitalisierung biologischer Systeme.
Mit der kontinuierlichen Weiterentwicklung bioinformatischer Methoden werden neue Wege erschlossen, um biobasierte Wertschöpfungsketten effizienter und ressourcenschonender zu gestalten. Die enge Verzahnung von Biologie, Informatik und Datenwissenschaft ermöglicht es, biologische Prozesse gezielt zu steuern und nachhaltige Lösungen für industrielle und pharmazeutische Anwendungen zu entwickeln. Damit leistet die Bioinformatik einen wichtigen Beitrag zur Transformation hin zu einer nachhaltigen, biobasierten Wirtschaft.
Headerbild Copyright: Forschungszentrum Jülich/Bernd Nörig