Aufzeichnungen Wissenschaft online
Ausgewählte Vorträge haben wir für Sie aufgezeichnet. Sie können Sie sich hier anschauen.
Die Liste ist mit der Tastenkombination Strg + F (Windows) bzw. Command + F (macOS) durchsuchbar.
Was wird präsentiert:
Im Vortrag von Dr. Carolin Penke vom Jülich Supercomputing Centre gewinnen die Zuhörer einen Überblick darüber, welche Vorstellungen KI reproduziert und welche Gruppen sie repräsentiert. Welche realen Gefahren sind auf gesellschaftlicher Ebene bei der raschen Einführung neuartiger KI-Dienste zu bewältigen, und welche Chancen bieten sie? Aus einer geschlechtergerechten Perspektive werden konkrete Beispiele aufgezeigt, die gegenwärtige und zukünftige Auswirkungen von KI-Systemen illustrieren und Impulse zum Navigieren dieser Herausforderungen setzen.
Hintergrund:
KI und große Sprachmodelle wie ChatGPT verändern unseren grundsätzlichen Umgang mit Technologie und haben einen unvorhersehbaren Einfluss auf unseren Alltag.
Was wird präsentiert:
Wie hängen Stress und depressive Episoden zusammen? Univ.-Prof. Dr. med. Thomas Frodl erklärt diesen Sachverhalt in seinem Vortrag. Zudem stellt er moderne Behandlungsmethoden der Depression vor.
Hintergrund:
Prof. Frodl ist Facharzt für Psychiatrie und Psychotherapie. Er leitet die Klinik für Psychiatrie, Psychotherapie und Psychosomatik an der Uniklinik RWTH Aachen. Sein Team beschäftigt sich unter anderem mit systemischen Neurowissenschaften, Identifizierung von Biomarkern sowie KI in der Psychiatrie. Prof. Frodl ist zudem JARA-BRAIN Mitglied.
Die Zukunft braucht weit mehr als bloße Theorien über Ressourceneinsparung und Recycling. Sie braucht Menschen, die mit innovativen Ideen als Pioniere die Zukunft der Circular Economy & Society leidenschaftlich mitgestalten. Es braucht grundlegend neue Konzepte über den Umgang mit begrenzten Ressourcen von der Gewinnung bis zur finalen Wiederverwendung.
Was wird präsentiert:
Die modernen Biowissenschaften verwenden immer komplexere Analysemethoden, die große Mengen an auszuwertenden Daten erzeugen. Dies erfordert umfangreiche Kenntnisse und leistungsstarke Bioinformatik-Tools. Das Deutsche Netzwerk für Bioinformatik-Infrastruktur (de.NBI) trägt dazu bei, diese Herausforderung zu lösen.
Die Hauptziele von de.NBi sind:
- Bereitstellung umfassender, erstklassiger Bioinformatik-Tools und -Dienste für Biowissenschaften und Biomedizin
- Bioinformatik-Schulungen durch ein breites Angebot an Workshops, Kursen und Sommerschulen
- Bereitstellung von Cloud Computing-Ressourcen für die akademische Welt in Deutschland
- Transfer von Fachwissen zwischen Wissenschaft und Industrie durch das Industrieforum
- Förderung der Zusammenarbeit zwischen der deutschen Bioinformatik-Community und internationalen Bioinformatik-Netzwerken wie ELIXIR Europe
Hintergrund:
Das Netzwerk bietet Forschenden in den Biowissenschaften und der Biomedizin in Deutschland und ganz Europa bioinformatische Dienstleistungen und umfassende Rechenressourcen an. Darüber hinaus bieten unsere Partner Schulungsveranstaltungen, Kurse und Sommerschulen zu Tools, Standards, Datenmanagement, Arbeitsabläufen und Rechenressourcen aus dem de.NBI-Portfolio an, um Wissenschaftlern und Wissenschaftlerinnen zu helfen, ihre Daten effektiver zu analysieren.
Seit 2016 repräsentiert de.NBI außerdem den deutschen Knoten des europäischen Bioinformatik-Netzwerks ELIXIR
Was wird präsentiert
Im Rahmen des Projekts „Jülich High Brillant Source“ (HBS) wurde in enger Zusammenarbeit zwischen den Instituten JCNS, IKP und ZEA-1 eine Target-Moderator-Reflektor-Einheit (TMR) der experimentellen Teststation für eine Hochstrombeschleuniger-getriebene Neutronenquelle (HiCANS) entworfen und aufgebaut.
In seinem Vortrag präsentiert Dr. Romuald Hanslik die Herausforderungen und Erfahrungen während der Entwicklungs-, Konstruktions- und Aufbauphase der Target-Moderator-Reflektor-Einheit (TMR).
Hintergrund
Mit Neutronen können aufgrund ihrer einzigartigen Eigenschaften fast alle Arten von Materie an speziellen Neutroneninstrumenten untersucht werden. Dies macht sie zu einer idealen Sonde.
Als Pendant zu den existierenden Neutronenquellen wie Forschungsreaktoren oder Spallationsquellen werden beschleunigergetriebene, kompakte Neutronenquellen (sog. HiCANS High-Current Accelerator-driven Neutron Sources) mit niedriger Energie weltweit als die nächste Generation von Neutronenquellen angesehen.
In seinem Vortrag entmystifiziert Mikhail Votinov die neurobiologischen, psychologischen und umweltbedingten Auslöser, die aggressives Verhalten beim Menschen auslösen. Das Jülicher Institut für Neurowissenschaften und Medizin erforscht die vielfältigen Ursachen von Aggressionen: von den hormonellen Schwankungen bis hin zu den Schaltkreisen des Gehirns. Er sowie seine Kolleginnen und Kollegen erlangen mithilfe modernster Techniken neue Einblicke in das Verständnis dieser starken Emotionen und Verhaltensweisen.
Was wird präsentiert
Gemeinsam mit Kollegen von der RWTH Aachen und der Universität Bonn forschen Jülicher Wissenschaftler:innen daran, die vielfältigen Vorzüge der Lupine zu nutzen und einen Mehrwert für Landwirte und die Umwelt zu schaffen. In seinem Vortrag teilt Thomas Classen aus dem IBG-1: Bioorganische Chemie spannende Einblicke in die Welt der Naturstoffe und ihre vielseitige Anwendung. Während Lupinen vielleicht bereits als Augenweiden in Ihrem Garten dienen, schlummert in ihnen noch weitaus mehr Potential.
Hintergrund
Lupinen sind vielseitige Blühpflanzen, die auf allen Kontinenten heimisch sind. Ihre Vorteile sind beeindruckend: Sie bereichern den Boden mit Stickstoff und machen Phosphor zugänglich. Doch das ist noch nicht alles. Aus Lupinen lassen sich wertvolle Proteine gewinnen und in den Bitterlupinen finden sich darüber hinaus nützliche Alkaloide.
Was wird präsentiert
Dr. Christian Rolf zeigt in seinem Vortrag, warum der Asiatische Monsun ein wichtiges Zirkulationssystem ist, welches das Klima auf der Nordhemisphäre durch den Transport von verschmutzten Luftmassen beeinflusst. Diesen Einfluss und die Transportprozesse der Luftmassen zu untersuchen, war das Ziel der Messkampagne PHILEAS.
Hintergrund
Rolf zeigt spannende Einblicke in den Ablauf der PHILEAS Flugzeug Messkampagne. Denn ein Forschungsflugzeug mit all seinen komplexen Messinstrumenten zu betreiben, erfordert ein Zusammenspiel von verschiedenen Disziplinen. Die technischen, aber auch die logistischen Herausforderungen müssen gemeistert werden, um schließlich sinnvolle Messungen in der Atmosphäre zu realisieren und wissenschaftliche Aussagen zu treffen.
Was wird präsentiert
Harald Lange, Leiter des Geschäftsbereichs Planen und Bauen, gibt einen kompakten Einblick in Zwänge und Möglichkeiten, aber auch Chancen des Planens und Bauens auf dem Campus Jülich und die spezifischen Themen des Forschungszentrums.
Hintergrund
Es geht immer um große Summen und deren nicht geplante Steigerungen, es geht immer um Zeitverzögerungen und deren Einfluss auf die Arbeitsfähigkeit der Wissenschaft. Es geht um Sanierungsstau und Energieeffizienz, um Wohlbefinden und Leistungsfähigkeit. Es geht aber genauso um die Deckung dringender Bedarfe, wie um Repräsentation und Leuchttürme. Regularien, Vorschriften, Gesetze, aber auch die Menge der zu Beteiligenden werden kontinuierlich mehr. Komplexität und Aufwand nehmen seit Jahren zu. Diese Entwicklung steht im deutlichen Gegensatz zu den Forderungen, aber auch der drängenden Notwendigkeit nach optimierter Wirtschaftlichkeit und zügiger Projektrealisierung.
Was wird präsentiert
Ein computergestützter Ansatz zur Entdeckung von langlebigen Membranmaterialien für Brennstoffzellen und Wasserelektrolyseure. Von der Untersuchung der relevanten Degradationsmechanismen, über die automatisierte Stabilitätssimulation von tausenden Molekülen, bis zur experimentellen Validierung der Vorhersagen.
Hintergrund
Um den immensen Bedarf für leistungsfähige und erneuerbare Energieträger zu bedienen, sind fortschrittliche Energiematerialien der nächsten Generation nötig. Die Menge an potenziellen Materialien ist allerdings enorm, so gibt es mehr theoretisch mögliche Moleküle als es Atome im Universum gibt. Experimentelle Untersuchungen sind sehr aufwendig und können daher nur einen kleinen Teil der möglichen Materialien abdecken. Computerchemische Simulationen können um Größenordnungen schneller als ein Experiment sein und so die Suche nach den Energiematerialien von morgen signifikant beschleunigen.
Die Werkfeuerwehr ist an 365 Tagen, 7 Tage die Woche, 24 Stunden auf dem Campus präsent um die Sicherheit zu gewährleisten.
Neben der Kernaufgabe, die anfallenden Einsätze professionell abzuarbeiten, ist es die Aufgabe der Feuerwehr, viele Arbeiten im Hintergrund durchzuführen. Dazu zählt es beispielsweise, umfangreiche Ausbildungen durchzuführen und die Einsatzmittel einsatzbereit zu halten. Ebenso gibt es verschiedene Dienstleistungen, die durch das Personal der Werkfeuerwehr durchgeführt werden.
Der Vortrag der Kolleg:innen von der Werksfeuerwehr gibt einen tieferen Einblick in den Feuerwehr-Alltag.
Die Untersuchung von Geschlechtsunterschieden ist ein zentrales Thema in der Psychologie und den Neurowissenschaften. Ältere Studien deuteten darauf hin, dass es Unterschiede im Verhalten und der kognitiven Leistung zwischen Männern und Frauen geben könnte. Jedoch zeigen aktuellere Forschungsergebnisse, dass eindeutige geschlechtsspezifische Unterschiede in der Struktur und Funktion des Gehirns nicht existieren. Anders ausgedrückt, es gibt kein "typisch männliches" oder "typisch weibliches" Gehirn.
In ihrem Vortrag stellt Dr. Susanne Weis die Ergebnisse aktueller Studien des Jülicher Institutes für Neurowissenschaften und Medizin vor. Dazu verwenden die Wissenschaftler:innen Methoden des maschinellen Lernens verwenden, um ein tieferes Verständnis für Geschlechtsunterschiede in Gehirn und Verhalten zu gewinnen. Ein Fokus liegt dabei auf der Berücksichtigung der individuellen Geschlechtsidentität zusätzlich zum biologischen Geschlecht sowie auf der Einbeziehung des dynamischen Einflusses von (Sexual-) Hormonen.
Böden, Flächenpotentiale aus der Rekultivierung, vielfältige Wirtschaft mit Bezug zur Bioökonomie, Spitzenforschung direkt vor der Haustür – im Rheinischen Revier gibt es einzigartige Voraussetzungen für biobasiertes Wirtschaften. BioökonomieREVIER entwickelt diese Potentiale mit vielen regionalen Partnern aus Wirtschaft, Wissenschaft und Gesellschaft. Dadurch entsteht eine inzwischen europaweit sichtbare Modellregion für Nachhaltige Bioökonomie.
In seinem Vortrag stellt Dr. Christian Klar vom Jülicher Institut für Pflanzenwissenschaft das BioökononmieREVIER vor.
Angesichts des drohenden Klimawandels und der Knappheit von Ressourcen ist es von großer Bedeutung, den hohen Energieverbrauch konventioneller Halbleiterchips zu reduzieren und zu diesem Zweck neuartige Materialien, Konzepte und Architekturen zu entwickeln. Die Wissenschaftler:innen am Jülicher Institut für Elektronische Materialien (PGI-7) lassen sich vom menschlichen Gehirn inspirieren, in welchem es keine Trennung von Rechenoperation und Datenspeicherung gibt, Abläufe nicht durch eine Systemuhr getaktet werden und dadurch Aufgaben energiesparend erledigt werden können. Eine Schlüsselrolle spielen dabei Memristoren, die eine Kombination aus Speicher und Widerstand darstellen. In diesen Memristoren wird die atomare Bewegung von Sauerstoffionen verwendet, um Informationen zu speichern und sogar Rechenoperationen direkt im Speicher durchzuführen.
In ihrem Vortrag berichtet Prof. Dr. Regina Dittmann darüber, wie das PGI-7 am Electronic Oxid Cluster diese atomaren Prozesse aufgeklärt hat und wie daraus im Rahmen des Strukturwandelsprojekts "NEUROTEC" energieeffiziente Computerchips für die Künstliche Intelligenz von morgen entwickelt werden.
Der Einmarsch Russlands in die Ukraine stellt eine Zäsur in der jüngeren Geschichte Europas dar. Er hat die Abhängigkeit der deutschen Energiewirtschaft von Rohstoffimporten, insbesondere aus Russland, bis zum Beginn des Krieges offenbart. Die Energiepreise in Deutschland sind im vergangenen Jahr spürbar gestiegen. Da die meisten deutschen Haushalte mit Erdgas oder Heizöl beheizt werden, ist eine große Zahl von Haushalten von den Energiepreissteigerungen betroffen. Dr. Hawal Shamon (IEK-STE) stellt in seinem Vortrag die Ergebnisse einer empirischen Vorher-Nachher-Untersuchung unter deutschen Haushalten vor. Darin wird untersucht, inwieweit sich der Energiepreisanstieg auf energiesystemrelevante Konzepte (z. B. Energieverhalten, Energiearmut) in Deutschland ausgewirkt hat. Zu diesem Zweck wurden am Jülicher Institut für Systemforschung und Technologische Entwicklung (IEK-STE) Primärdaten einer im Januar 2022 durchgeführten und im Dezember 2022 wiederholten Online-Befragung zur Wärmeversorgung von Haushalten analysiert.
Joschka Neumann vom ZEA-1 gibt in seinem Vortrag einen Einblick in die Entwicklung und den Bau des Projektes AGRASIM. Gemeinsam mit dem IBG-3 entwickelt und baut das ZEA-1 die Versuchsanlage AGRASIM („Agricultural Food Production Simulator Platform“) auf dem Campus des Forschungszentrum Jülich vor dem Hintergrund einer stetig wachsenden Weltbevölkerung bei gleichzeitiger Abnahme von Anbauflächen. Mithilfe dieser weltweit einzigartigen Versuchsanlage sollen im IBG-3 landwirtschaftliche Anbau- und Managementstrategien auf kombinierter experimenteller und numerischer Simulation entwickelt werden.
Ein europäischer Quantencomputer mit 1000 Qubits – so lautet das ehrgeizige Zielt des EU-Projektes OpenSuperQplus. Die Koordination der 28 Partner aus 10 Ländern liegt in den Händen des Forschungszentrums Jülich. Erste konkrete Anwendungen sind auf dem Gebiet der Quantensimulation für die chemische Industrie und die Materialwissenschaften sowie in der Lösung von Optimierungsproblemen und Aufgaben des maschinellen Lernens zu erwarten. In seinem Vortrag gibt Prof. Dr. Frank Wilhelm-Mauch, Direktor des Institutes für Quantum Computing Analytics (PGI-12) und Koordinator des Projekts, einen Einblick in die Forschungsarbeit.
Mikroorganismen werden in der Biotechnologie für vielfältige Aufgaben eingesetzt und immer weiter optimiert. Die Erzeugung neuer genetischer Varianten ist bislang ein stark manuell geprägter, kleinschrittiger Arbeitsablauf. Um dies zu beschleunigen, zu standardisieren und zu optimieren wird im IBG-1 ein automatisiertes Labor genutzt. Dr. Julia Tenhaef erklärt wie das Labor funktioniert, gibt Einblicke in die Robotik und zeigt, welche Aufgabe automatisiert werden und wie dies in der Stammentwicklung hilft.
Anfang März hat die Leopoldina ein Diskussionspapier veröffentlicht. Unter dem Titel „Den kritischen Zeitpunkt nicht verpassen“ stellen die Autoren der Nationalen Akademie der Wissenschaft, darunter der Forschungszentrums-Vorsitzende Prof. Wolfgang Marquardt, heraus, dass der „kritische Zeitpunkt, an dem Deutschland und Europa die Voraussetzungen für eine Erreichung der Pariser Klimaziele schaffen können, bald verstrichen“ ist. Das Institut für nachhaltige Wasserstoffwirtschaft (INW) ist eines der Institute am Forschungszentrum Jülich, die dafür arbeiten, dass wir den kritischen Zeitpunkt nicht verpassen. Wann oder was genau dieser kritische Zeitpunkt aus Sicht des INW ist, welche Rolle das Institut und der Wasserstoff dabei spielen können – darüber spricht INW-Referent Guido Jansen in seinem Vortrag.